Gleisanschluss zum Holzwerk Pfeifer in Lauterbach-Wallenrod in Betrieb
„Auf diesen Tag haben wir mit Spannung gebangt, gewartet und uns nun umso mehr gefreut“, sagt Stefan Sitzmann vom Fahrgastverband Pro Bahn & Bus. Am heutigen Freitag, 29. April 2022, startete kurz vor 7 Uhr der erste mit Rundholz beladene Güterzug von Fulda direkt zum Holzwerk nach Wallenrod. Zugkreuzungen in Maberzell, Bad Salzschlirf und am Lauterbacher Nordbahnhof waren nötig, bis dieser dann gegen 8.17 Uhr in Wallenrod ankam, um dann genau um 8.30 Uhr den neu gebauten Gleisanschluss befuhr.
Nach etwa zweijähriger aktiver Bauphase wurde der ca. 1,7 Kilometer lange Gleisanschluß vom Betriebsbahnhof Wallenrod zum Holzwerk Pfeifer nunmehr eröffnet. Als das Werk im Jahr 2008 errichtet wurde, war der noch fehlende Gleisanschluß immer wieder Thema, zu dem sich auch der Fahrgastverband Pro Bahn & Bus mehrfach öffentlich geäußert und die schnellstmögliche Errichtung gefordert hat. Für den Gleisanschluß werden die Gesamtinvestitionen mit etwa 16 Mio. € veranschlagt.
Für die Produktion des Pfeifer-Werks in Lauterbach-Wallenrod werden Holzmengen von bis zu 165 LKW-Ladungen pro Tag benötigt. Mit der Inbetriebnahme des Gleisanschlusses sollen täglich etwa 50 LKW-Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden.
Vier- bis fünf Rundholz-Vollzüge sollen künftig pro Woche in Fulda geteilt werden und von dort das Werk in Lauterbach-Wallenrod bedienen. Für die Eisenbahnlogistik ist die Salzburger Eisenbahn Transportlogistik (SETG) zuständig.
Pro Bahn & Bus hofft, das aufgrund des verstärkten Güterverkehrsaufkommens auch die Gleisinfrastruktur im benachbarten Lauterbacher Nordbahnhof weiter ertüchtigt wird, um hier eine flexiblere Bereitstellung zu ermöglichen. Ein geplanter Rückbau von nun benötigter Kreuzungsinfrastruktur im Bahnhof Großenlüder vor etwa 10 Jahren, konnte der Fahrgastverband durch vehementen Protest erfolgreich verhindern.
Nachdem in den 1990er Jahren bundesweit massiv Gleisanschlüsse stillgelegt und rückgebaut wurden, hofft Pro Bahn & Bus hinsichtlich einer notwendigen Verkehrswende, das diesem positivem Beispiel noch viele andere folgen werden. „Es braucht dringend mehr Güter auf die Schiene, insbesondere in der Region. Wenn Industriegebiete erweitertet werden, so wie zum Beispiel in Alsfeld-Altenburg, dann könne nicht einseitig auf den LKW gesetzt werden, wenn dort sogar ein momentan stillgelegter Schienenstrang liegt,“ so der abschließende Appell von Stefan Sitzmann.