Mobilitätstage mit eigenem Selbstverständnis
Wer sich von den in Fulda stattfindenden Mobilitätstagen einen Impuls für eine zukunftsorientierte innerstädtische Mobilitätsentwicklung erwartet hat, der wurde bitter enttäuscht. Offensichtlich wird in Fulda der Mobilitätsbegriff sehr einseitig definiert, meint der Fahrgastverband Pro Bahn & Bus, Regionalverband Osthessen. Dies zeigt die Schwerpunktsetzung anlässlich des “Mobilitätstages“ in der Innenstadt besonders eindrucksvoll.
Während die Fußgängerzonen der Innenstadt zum Verkaufsraum und zur Schaufläche der heimischen Kfz-Händler umfunktioniert werden, wird zum ersten verkaufsoffenen Sonntag in Fulda seit Beginn der Corona-Pandemie die zentrale Haltestelle „Unversitätsplatz“ im innerstädtischen Busverkehr stillgelegt.
„Dass eine Stadt eine solche Veranstaltung in dieser Form genehmigt, zeugt schon von einem erschreckenden Mobilitätsverständnis,“ so Stefan Gottschlich vom Fahrgastverband Pro Bahn & Bus.
Statt die Chance zu nutzen und an einem solchen „Mobilitäts“-Tag auch den städtischen Busverkehr als eine attraktive Form der städtischen Mobilität zu präsentieren, erschwert man es den Nutzern des ÖPNV sogar noch, mit dem Bus zum verkaufsoffenen Sonntag in die zentrale Innenstadt zu fahren. Da wirkt die Präsentation eines modernen E-Busses schon fast deplatziert.
Auch wenn die Stadt offiziell nicht Organisator der Mobilitätstage ist, so vermittelt dieser „Mobilitätstag“ kein gutes Bild von der doch sonst so auf Zukunft ausgerichteten Stadtpolitik. So wird in Zukunft nach Auffassung des Fahrgastverbandes die notwendige Verkehrswende ganz sicher nicht gelingen!
Interessantes Detail: Während die Bushaltestelle „Universitätsplatz“ einfach vorübergehend stillgelegt wird, bleibt die gleichnamige Tiefgarage selbstverständlich erreichbar.