Bundesregierung einigt sich für eine Nachfolge zum 9 Euro-Ticket
Der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV), Dachorganisation von Pro Bahn & Bus, sieht nun die Bundesländer am Zug.
Der Druck der vergangenen Tage war nicht umsonst. In der vergangenen Nacht hat sich die Bundesregierung darauf geeinigt, ein Nachfolgeangebot für das 9 Euro-Ticket mitzufinanzieren. Der Deutsche Bahnkunden-Verbandes begrüßt die Bereitschaft der Bundesregierung und erwartet nun von den Bundesländern die Bereitschaft, sich ebenfalls daran zu beteiligen. Es lief nach einer dreimonatigen Gültigkeit am 1. September 2022 aus.
Nach Presseberichten will das Kabinett dafür im 3. Entlastungspaket 1,5 Milliarden Euro für die Finanzierung zur Verfügung stellen, wenn die Bundesländer mindestens nochmals den gleichen Betrag dazulegen. Für den DBV ist ein neuer, bundesweit geltender und preislich attraktiver Fahrschein der beste Einstieg in die Entlastung von explodierten und weiterhin steigenden Energiepreisen. Präsident Gerhard J. Curth: „Wir begrüßen die Bereitschaft der Bundesregierung zur Finanzierung. Jetzt sind die Bundesländer am Zug. Was nicht passieren darf: dass Bund und Bundesländer an anderer Stelle bei den Investitionen oder beim Bahn- und Busangebot kürzen, um das Geld für ihren Anteil zusammenzubekommen. Das wäre widersinnig und kontraproduktiv.“
Generell ist für den DBV der Preis nur ein kleiner Baustein auf dem Weg zu einem guten Nah- und Fernverkehr. Gerade in ländlichen Regionen, wo es häufig außer dem Schulbus gar kein ÖPNV-Angebot gibt, muss es ein Grundangebot für Pendler geben, damit sie das Auto stehenlassen können. Bei der Erarbeitung dieser Standards und der konkreten Angebote erwarten wir von den Beteiligten im Bund und den Ländern, dass sie auch die Kunden und das Personal mit bei den Überlegungen beteiligen.